Es ist doch egal wo der Server steht, ob nun im Himalaya oder in der direkten Nachbarschaft. Niemand wird an seine Daten rankommen, wenn X-ISP/1web da nicht auch mitspielt.
Der Server- oder RZ-betreiber steht im direkten Vertragsverhältnis mit X-ISP/1web und nicht mit euch. Wenn es sich um ein shared Hosting handelt, also auch noch mehrere Kunden auf dem Server sind, dann bekommt da niemand sonst Zugriff. Weder muss, noch darf der Provider eine Datensicherung von dem Server für euch ziehen.
Die Frage ist, warum die Server abgeschalten/nicht erreichbar sind. Wenn X-ISP/web1 seine Rechnungen gegenüber seinem Provider nicht mehr zahlt, so würde eventuell die Chance bestehen, dass ihr die Schulden für X-ISP für euere Server beim Provider begleicht, und der diesen dann noch für den Zeitraum X online schaltet. So passiert bspw. für
Sprintweb im Jahr 2010. Wenn die Server abgeschalten wurden, weil X-ISP/1web eine Kündigung bei seinem Provider eingereicht hat, habt ihr wohl Pech gehabt.
Entschuldigt meine dreiste Anschuldigung im nächsten Absatz...
Ihr seid aus mindestens zwei Gründen selber Schuld, dass nun euere Domains, Datenbanken und Seiten futsch sind. Sagen euch die Begriffe Risikoanalye, Backup-Strategie udn Krisen-Management was?
1. Hat sich das Dilemma um X-ISP/1web schon seit mindestens drei Monaten angebahnt. Ich bin dort kein Kunde gewesen und habe trotzdem davon gehört.
In
diesem Foren-Thema und
disem News-Beitrag in der Webhostlist wurde schon seit Wochen über dieses Unternehmen diskutiert. Wie kann sowas an euch vorbei gehen?
Ich google alle zwei Wochen, mindestens aber einmal pro Monate meine Technologie-Partner, ziehe mir Jahresabschlüsse und Änderungen aus dem Handelsregister. Das dauert mich pro Jahr vielleicht einen Arbeitstag, wenn es hoch kommt. Diese Maßnahme erhöht den Schutz meines Kapitals.
Zudem setze ich ausschließlich auf Partner, die ich persönlich kenne. Ich habe zwar alle meine tausenden Domains bei nur einem Registrar - den kenne ich aber persönlich, denn wir gehen einmal im Jahr ordentlich einen drauf machen - abseits von Geschäftlichem. Sowas schafft Vertrauen. Bei meinem Serverhoster stehe ich auch drei, vier Mal im Jahr auf der Matte, schau mich im Rechenzentrum um und spreche über Unwesentliches mit dem Chef bei einer Tasse Kaffee. Das kostet mich nochmal vier bis sechs Arbeitstage im Jahr.
Und selbst wenn ich durch diese Maßnahmen Risiken/Krisen nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent voraussehen kann, hat es sich gelohnt. Gleichzeitig dient es als Schutz der eigenen Reputation.
2. Ihr trauert eueren Daten nach? Wenn die so wichtig sind, dann frage ich mich, warum ihr kein Backup macht? Meine unternehmenskritischen Daten unterliegen einer strengen Backup-Strategie, die noch nicht ihre 100% Perfektion erreicht hat - meiner Meinung nach. Datenbanken werden in Echtzeit per Replikation gespiegelt auf einem Server im gleichen Rechenzentrum. Serverschäden können somit schonmal abgefangen werden - Brand ebenso, denn der Backup-Server steht einige Regalreihen weiter weg. Explosion ist ein Thema, weswegen ich Anfang des Jahres in einem anderen Rechenzentrum, aber in der gleichen Stadt, einen Ghost-Server aufstellen werde, der meinen Hauptserver (insgesamt habe ich zehn Server), sowie alle Datenbanken in Echtzeit repliziert. Zusätzlich läuft jede Nacht ein Vollbackup aller Datenbanken, E-Mail-Ordner, Dateianhänge und Subversion-Repositories. Einmal pro Woche läuft ein Vollbackup des Hauptservers. Diese Backups werden auf einem Server im Büro gespeichert. Eine Atom- oder Wasserstoff-Bombe könnte mir aber einen Strich durch die Rechnung machen, denn beide Standorte liegen nur circa 60 km auseinander.
Mit einem anderen namhaften RZ-Betreiber habe ich bereits Verträge ausgehandelt, falls es zur Insolvenz/anderen Gründen einer Abschaltung der Server bei meinem derzeitigen Provider kommt. Innerhalb von acht Stunden wären all meine Seiten wieder online.
Ein wöchentliches Backup aller Daten auf den heimischen PC sollte also durchaus möglich sein
